Mit Stress umgehen – eine Fähigkeit, die unser aller Leben erleichtert

Von Ina Ueberschär

Ein Beitrag nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern für jede Altersgruppe.

Nicht nur wir Erwachsene, leider heutzutage auch schon unsere jüngsten Kinder, sind einer Flut an potenziell Stress auslösenden Reizen und oft auch überfordernden Situationen ausgesetzt. Insbesondere ab dem Schulalter zeigen immer mehr Kinder deutliche, stressbedingte Symptome. Zahlreiche Studien belegen, dass bereits mehr als 40 % der Grundschulkinder an unterschiedlichen körperlichen und psychischen Belastungssymptomen leiden; in den weiterführenden Schulen sind es mehr als 50 % der Schüler.

Belastungssymptome zeigen sich als Bauch- und/oder Kopfschmerzen, Übelkeit, Ein- und Durchschlafstörungen, Erschöpfung, Prüfungsangst, Hilflosigkeit, Stimmungsschwankungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Aggressivität, Konzentrationsschwierigkeiten, Rückzug von Freunden und Familie und noch einigem mehr.

Die Ursachen für diese Belastungen sind genauso unterschiedlich wie die Kinder und Jugendlichen selbst. Oft sind es Herausforderungen im schulischen oder Ausbildungsalltag. Hierzu zählen Hausaufgaben, zu schnelles Arbeitstempo, zu hohes Arbeitspensum, Prüfungsangst, Lehrerwechsel, Versetzungsdruck, Schulwechsel, Fragen der Berufsfindung. Die Liste ist lang und kann beliebig erweitert werden.

Allzu oft liegen die Probleme aber auch schon im privaten Umfeld wie Konflikte mit Freunden, Geschwistern, Eltern, ein Zuviel an Freizeitaktivitäten, ständige Medienflut oder auch Mobbing, Versagensängste, Pubertät, Umzug, Trennung der Eltern, schwere Erkrankungen oder gar der Tod eines nahen Angehörigen. All dies belastet die Kinder und Jugendlichen extrem.

Gern würde wir diese Stressquellen einfach abstellen, doch das ist gar nicht so leicht, fordern uns alle doch der Alltag und unsere Lebensumstände. Wir können nicht immer verhindern, dass die Kinder und Jugendlichen mit diesen Belastungen umgehen müssen, aber es gibt Möglichkeiten, mit diesem Stress umzugehen.

Was ist Stress?

Ganz allgemein ist Stress weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes. Es ist eine Anspannung. Eine gute Dosis von positivem Stress (auch „Eustress“ genannt) kann uns sogar beflügeln und uns zu Höchstleistungen anspornen. Ein allseits bekanntes Beispiel: Vielleicht sind Sie gerade frisch verliebt oder können sich noch gut daran erinnern als es das letzte Mal soweit war. Das war positiver Stress pur, unser Körper und unsere Psyche liefen auf Hochtouren. Genau so ist es mit dem positiven Stress. Unser Körper schenkt uns dann Energieschübe, die es uns ermöglichen, über uns selbst hinauszuwachsen und scheinbar Unmögliches zu erreichen.

Im Alltag wird Stress allzu oft als negativ und belastend empfunden. In fortwährender Anspannung zu sein, verbraucht viele Kraftreserven und irgendwann sind sie völlig aufgebraucht und wir fühlen uns erschöpft. Es ist auch gerade dieser negativ bewertete Stress, der uns Angst macht und im schlechtesten Fall sogar krank (auch „Distress“ genannt) macht.

Wie entsteht Stress in uns?

Jeder Mensch – jeder Erwachsene und jedes Kinder oder jeder Jugendliche – reagiert anders auf potenzielle Stressquellen in seinem Leben. Genauso unterschiedlich wie die Stressauslöser sind, genauso unterschiedlich ist auch, wie jede/jeder einzelnen darauf reagiert oder was sie/er daraus macht. Das bedeutet, dass die Qualität einer Situation als Stressquelle von der individuellen Bewertung durch den einzelnen abhängt.

Verschiedene Stressforscher haben herausgefunden, dass eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Stressreaktionen die individuelle Mischung ist aus unserer Wahrnehmung, die wir bewerten, dem, was wir dann darüber denken und den Schlussfolgerungen, die wir daraus ziehen. Das alles passiert in den allermeisten Fällen in wenigen Sekundenbruchteilen und unterbewusst.

Gleichzeitig kann diese Feststellung der Forscher auch die Rettung sein. Denn die bewusste Einflussnahme darauf, wie wir wahrnehmen, wie wir etwas bewerten und darüber denken, kann elementar wirksam sein bei der Stressbewältigung oder noch besser bei der Stressprävention.

Wie können wir nun uns und natürlich auch den Kindern und Jugendlichen helfen?

Durch ein altersgerechtes Stressbewältigungstraining.

Das klingt erst einmal aufwändig und kompliziert. Ist es aber gar nicht. Einer meiner Klienten sagte einmal dazu: Das ist ja alles kein Hexenwerk.

Durch ein solches Training können nicht nur die Stressreaktionen, sondern auch die oft vorhandenen verschärfenden Einstellungen zum positiven verändert werden. „Verschärfenden Einstellungen“ sind Glaubenssätze, von denen wir alle welche haben. Es sind Denkmuster, die uns ganz automatisch boykottieren, wie z.B. „Das schaffe ich nie.“ oder „Keiner mag mich.“ oder „Das hat doch alles keinen Sinn. Es wird eh in einer Katastrophe enden.“

Die Kinder und Jugendlichen lernen in einem solchen Training zunächst einmal ihre persönlichen Stressquellen kennen, in dem sie lernen, die Situation, die sie belastet, besser wahrzunehmen. Im nächsten Schritt finden wir heraus, wie

Ein solches Training hilft jedem Gestressten – egal in welchem Alter.

Das, was da gerade beschrieben wurde, findet nun alles im Kopf statt. Im Fachjargon heißt das „kognitiv“. Aber nicht nur kognitiv, sondern auch körperlich ist es empfehlenswert, dem Stress zu begegnen.

Über die Wirkung praktizierter Achtsamkeit und Entspannung gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Studien. In bildgebenden Verfahren kann der positive Effekt von Entspannung im Gehirn buchstäblich sichtbar gemacht werden.

Wir Menschen sind Rhythmuswesen. Der Stress kann uns wenig anhaben, wenn wir einem guten Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung sind. Auszeiten sind überlebenswichtige Erholungszeiten für unseren Organismus. Oft fehlt gerade den Kindern und Jugendlichen das nötige Handwerkszeug, um sich richtig zu entspannen. Deshalb lernen sie im Training auch verschiedene Methoden wie Achtsamkeits- und Atemübungen, Fantasiereisen oder klassische Elemente aus Autogenem Training und Progressiver Muskelentspannung, die sie leicht in ihren Alltag übertragen können.

Mit Stress umgehen

Eine Fähigkeit, die alle haben sollten.

Forderungen von Lehrern, Eltern und aus Reihen der Politik, dass die Themen Gesundheit und Prävention schon in der Schule gelehrt werden sollten, verhallten bis heute nahezu ungehört. Ich persönlich finde es traurig, sehe ich doch nahezu täglich in meiner Praxis, wie sehr Kinder und Jugendliche von einem besseren Umgang mit Stress profitieren können.

Zu guter Letzt ziehen nicht nur die Kinder und Jugendlichen einen großen Nutzen aus mehr Stressbewältigung. Viel mehr profitiert die gesamte Familie, denn es kehrt wieder mehr Harmonie, Ruhe und Entspannung in das gemeinsame Leben zurück.

All dies hat mich dazu bewegt, Stressbewältigungskurse anzubieten. Sowohl für Kinder und Jugendliche wie auch für Erwachsene.

Meine Trainings umfassen

  • Wissen zu Stress – locker & spannend statt staubig & langweilig
  • Kennenlernen von stressbezogenen Gedanken – Huch, so ticke ich!
  • Bewältigungsstrategien – Was kann ich tun?
  • Kognitive Umstrukturierung – anders Denken gegen den Stress
  • Zeitmanagement – oft unterschätzt und doch so gewinnbringend
  • Entspannungsverfahren – eine altersgerechte & leicht umzusetzende Auswahl

Infos zu den aktuellen Kursen für Kinder & Jugendliche sowie Erwachsene finden Sie auf

ina-ueberschaer.de/kurse

Wenn die Kinder und Jugendlichen ihre Stressauslöser genau kennen und einen gesunden Weg erlernt haben, mit stressigen Situationen umzugehen, bringt das

  • Mut, die Dinge anzupacken
  • stärkt das Selbstbewusstsein
  • erhöht das Selbstvertrauen
  • erhöht das Vertrauen in die eigene Kraft und Stärke
  • lässt die Kinder und Jugendlichen positiv in die Zukunft blicken
  • bringt Antrieb und Motivation zurück

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine entspannte Zeit

Ihre Ina Ueberschär